Wie du souverän ein erfülltes Leben erschaffst
Ein kraftvolles, erfülltes Leben, das dich souverän in größtmögliche Unabhängigkeit führt. Jeder wünscht es sich. Jeder verbindet eine sehr individuelle Vorstellung damit. Jeder kennt Menschen, denen das scheinbar mühelos zu gelingen scheint. Aber wie?
7 Elemente sind aus meiner Sicht essenziell, ich habe sie mit konkreten Tipps kombiniert.
Souverän leben 1 Deine Gedanken kontrollieren
Du bist NICHT deine Gedanken! Viele Menschen fühlen sich ihrem negativen inneren Dialog ausgeliefert. Das muss nicht sein.
Die Kontrolle deiner Gedanken ist wie Muskeltraining – unverzichtbar und regelmäßig.
Dafür gibt es zwei Wege, die leicht im Alltag integrierbar sind.
Zum einen mit Achtsamkeit.
Das bringt du dich selbst immer wieder in die Wahrnehmung des gegenwärtigen Moments zurück. Sage innerlich STOPP und ersetze den negativen Gedanken durch einen positiven, zum Beispiel eine schöne Erinnerung, die gute Gefühle aktiviert.
Es spielt keine Rolle, wie lange der positive Gedanke anhält. Dein Unterbewusstsein lernt dadurch, dass du die Macht über deinen Fokus hast.
Entscheidend ist, dass du das immer wieder machst und praktizierst. Mit der Zeit verlieren die negativen Gedankenschleifen mehr und mehr an Kraft.
Der zweite Weg ist eine Technik, die man kognitive Umstrukturierung nennt.
Dabei geht es darum, negative oder irrationale Gedanken zu identifizieren und durch realistischere, positivere Gedanken zu ersetzen. Und so geht’s:
Schritt 1 – Erkenne deinen negativen Gedanken: Achte auf Momente, in denen du dich schlecht oder gestresst fühlst. Frage dich: „Was denke ich gerade über diese Situation?“ und schreibe den Gedanken auf. Zum Beispiel: „Ich werde diese Aufgabe nie gut hinbekommen.“
Schritt 2 – Untersuche den Gedanken: Überlege, ob der negative Gedanke wirklich der Realität entspricht. Gibt es Beweise, die ihn stützen? Gibt es auch Beweise, die dagegensprechen? Erinnere dich daran, wie du mit Herausforderungen in der Vergangenheit umgegangen bist.
Schritt 3 – Hinterfrage die Verzerrungen:
- Katastrophisieren: „Es wird alles schiefgehen.“
- Schwarz-Weiß-Denken: „Entweder ich mache es perfekt oder gar nicht.“
- Übergeneralisation: „Ich habe einen Fehler gemacht, also werde ich immer scheitern.“
Schritt 4 – Ersetze den negativen Gedanken durch einen realistischeren: Überlege, wie du den negativen Gedanken positiver oder neutraler umformulieren kannst. Statt „Ich werde diese Aufgabe nie gut hinbekommen“ könntest du denken: „Ich habe ähnliche Aufgaben in der Vergangenheit erfolgreich gemeistert. Wenn ich mich darauf konzentriere, werde ich auch diese Herausforderung bewältigen.“
Schritt 5 – Praktische Anwendung und Neubewertung: Werde aktiv und setze die neu formulierten Gedanken um. Beobachte, wie du dich dabei fühlst. Nimmt du die Situation anders wahr? Fühlst du dich weniger gestresst oder ängstlich?
Das sieht beispielsweise so aus:
- Negativer Gedanke: „Ich werde bei dieser Präsentation scheitern.“
- Kognitive Verzerrung: Katastrophisieren.
- Realistischere Umformulierung: „Ich habe schon viele Präsentationen gehalten und bin gut vorbereitet. Es ist normal, nervös zu sein, aber ich kann damit umgehen.“
Souverän leben 2 Energie tanken
Wir haben einen Akku, der uns Lebensenergie liefert. Die Energie wird verbraucht durch Stress, Selbstzweifel, Konflikte und Krisen. Auch durch Menschen. Kennst du die Situation, dass du nach einem Gespräch plötzlich schlapp und lustlos bist? Dann hattest du es mit einem „Energievampir“ zu tun. Es gibt Menschen, die Energie ziehen und von deiner Energie zehren.
Schütze deine Energie und meide negaholics.
Hier meine beiden Tipps.
Zum einen halte dich von auslaugenden Menschen und Gesprächen fern.
Zum zweiten stärke regelmäßig deine Energie. Es gibt viele Ideen und Möglichkeiten Energie zu tanken:
- Aufenthalt in der Natur. Es ist nachgewiesen, dass Natur und Grün, ganz konkret das Stresslevel im Körper senkt.
- Barfußlaufen im Freien. Wir haben Rezeptoren an den Fußsohlen, die das Gehirn aktivieren. Das führt zu gesteigerter Wachsamkeit, Entspannung und besserer Stimmung.
- Musik hören, die positive Emotionen auslösen.
- Mit deinen Kindern wieder Kind sein und ausgelassen spielen.
- Regelmäßig! zweckfreie Zeit für dich selbst. Das heißt, dass du einfach alles runterfährst und dir Zeit gibst, dich selbst zu spüren, ohne damit einen weiteren Zweck zu verbinden. Zum Beispiel Spaziergehen und Wolken anschauen, ohne damit eine weitere Aufgabe zu verbinden.
- Eine Massage oder Floating.
und vieles mehr.
Souverän leben 3 Deine Seele nähren
Seele – ist das jetzt was Esoterisches? Muss ich mich damit befassen? Vielleicht hast du keine Vorstellung davon, was mit Seele gemeint ist.
Abseits jeder religiösen oder spirituellen Dimension steht „Seele“ für das, was einen Menschen im tiefsten Inneren bewegt.
Bestimmt hast du dich – vor allem in schwer herausfordernden Situationen schon einmal gefragt: warum mache ich das alles überhaupt?
Die Antwort darauf gibt dir deine Seele bei der Frage nach dem Sinn. Manche sehen Sinn synonym mit dem Begriff Purpose (wird meist im Businesskontext verwandt).
- Was erfüllt dich mit Sinn?
- Warum bist du hier?
- Was will das Leben von dir?
Deine Existenz ist kein purer Zufall. Du bist für etwas hier. Und nein, das betrifft nicht nur Menschen, die großes für die Menschheit leisten. Es betrifft jeden.
Mein Vater war ein einfacher Bauer. Er liebte seine Scholle und die Freiheit der Arbeit in der Natur. Er hatte kein Amt und keine öffentliche Stellung. Ihm hat es Sinn gegeben, sich um seine Tiere und die Landwirtschaft zu kümmern. Das sah er als die ihm (in seinem Fall von Gott) gegebene Aufgabe an.
Ein Mensch kann beispielsweise im Stillen Sinn darin finden, der Ruhepol für die Familie zu sein. Ein anderer mag seinen Sinn darin sehen, mehr Gerechtigkeit in die Welt zu bringen – was bei sich selbst (bist du gerecht zu dir selbst?) und in der Familie beginnt.
Der Sinn ist nicht für Bühne sondern für Backstage.
Was erfüllt dich in deinem tiefsten Inneren mit Sinn?
Du findest es heraus, wenn du nach dem roten Faden in deinem Leben suchst.
Schaffe Bewusstsein = bewusstes Sein.
Du nährst deine Seele, indem du eine innige Verbindung zu dir selbst herstellst und dich auf den Weg machst, diese Frage zu beantworten.
Souverän leben 4 Deine wahren Bedürfnisse erkennen
Warum ist die Frage nach den wahren Bedürfnissen wichtig? Vielleicht kennst du die Bedürfnispyramide nach Maslow. Sie baut auf Grundlegendem wie Nahrung, Gesundheit, Sicherheit und Zugehörigkeit auf bis hin zu den Individualbedürfnissen nach Wertschätzung und Selbstverwirklichung.
In der Theorie logisch und nachvollziehbar hat das in der Realität durchaus Konfliktpotenzial.
Wie oft hast du schon eigene Interessen hinter den Bedürfnissen von Partner, Kindern oder Beruf hintenangestellt?
Wir lernen sehr gut, zuerst an andere zu denken und erst danach an uns selbst.
Für die eigenen Bedürfnisse Sorge zu tragen, gilt viel zu schnell als egoistisch.
Im Coaching ist es ein häufig wiederkehrendes Thema. Da kommt ein Mensch, der für Familie und Arbeit alles gegeben hat und nun entkräftet am Boden liegt.
Frage ich nach, was dieser Mensch wirklich möchte, wird es meist schwierig. Viele Klienten können diese Frage nicht beantworten. Zu tief sitzt das Muster, ohne Rücksicht auf Verluste allen Erwartungen zu genügen. Dazu kommt meist das Sicherheitsbedürfnis in einer überfordernd komplexen Welt.
Der Kontakt zu sich selbst ist verschüttet.
Wahre Bedürfnisse wie inneren Frieden zu empfinden, wird allem anderen geopfert. Langfristig führt das zu nichts Gutem – es ist eine abschüssige Straße in den Burnout.
Da denke ich an eine Frau, die drei Jahrzehnte in einem Job durchgehalten hat, den sie hasst. Sie hatte viele gute Gründe dafür. Dann hat sie ein schwerer Burnout aus ihrem Leben gekickt. Nun darf sie darüber nachdenken, was sie wirklich will. Es fällt ihr enorm schwer und jeder Gedanke an Veränderung macht Angst.
Doch wie findet man heraus, was die wahren inneren Bedürfnisse sind? Dafür gibt es ein paar gute Fragen:
- Welche Werte bestimmen dein Denken und Handeln?
- Welche Werte sind wirklich deine eigenen und welche sind dir anerzogen?
- Wie willst du dich fühlen?
Souverän leben 5 Deine Ziele überprüfen
Du kannst ziellos durch dein Leben stromern oder dich von deinen Zielen versklaven lassen – dazwischen liegt eine ganze Welt.
Ziele sind fluide und müssen überprüft werden.
Selbstzweifel sind ein wichtiger Hinweis, dass dieser Check fällig ist. Diese Fragen helfen:
- Ist mein Ziel wirklich MEIN Ziel? In meinem Leben gab es einen Wendepunkt, an dem ich in massive Selbstzweifel abtauchte. Mir fehlte Orientierung und ich hatte gefühlt die Verbindung zu meinen Stärken und inneren Gewissheiten verloren. Mit dem Rücken zur Wand habe ich alles – meine Projekte, meine Ziele, meine Absichten –in Frage gestellt. Verblüfft erkannte ich, dass ich Ziele verfolgte, die ich übernommen hatte. Ziele, die mein Kopf gut fand, aber mein Herz nicht mehr wollte. In der Konsequenz habe ich mein Leben entrümpelt und mich neu orientiert. Es hat mir inneren Frieden und ein stabiles Glücksgefühl beschert. Ich bin dankbar für diese Krise, ohne sie hätte ich das nicht geschafft.
- Bin ich noch auf dem richtigen Weg dorthin? Die Reiseroute zu deinem Ziel kann sich verändern. Wechsle die Perspektive. Prüfe, ob es weitere Möglichkeiten gibt, die du bisher nicht sehen konntest/wolltest.
- Habe ich die richtigen Wegbegleiter zu meinem Ziel? Vielleicht ist es an der Zeit, dich mit anderen Menschen zu umgeben. Schau dir an, ob du von „negaholics“ umgeben bist und dich deine Reisebegleiter auf dem Weg zum Ziel runterziehen anstatt dich zu unterstützen.
Souverän leben 6 Deinen Stress kontrollieren
Stress ist ein wichtiges biologisch-physiologisches Überlebensprogramm. Akut kann er (lebens)rettend sein, als Dauerzustand macht er dich körperlich krank.
Die Fähigkeit zum Wechsel zwischen Anspannung zu Entspannung nennt man stress-relax-response.
Wie sieht deine stress-relax-response aus?
- Kannst du abschalten und akuten Stress wieder abbauen?
- Nimmst du Stress mit in den Schlaf respektive in eine schlaflose Nacht?
- Sorgst du für gezieltes körperliches Entspannen?
- Kannst du emotionalen Stress loslassen?
- Meditierst du regelmäßig?
Der einfachste Weg von der Anspannung in die Entspannung ist die Aktivierung des Vagus-Nervs. Dieser mächtige Helfer schaltet im Körper vom Sympathikus in den Parasympathikus um – also von Anspannung in Entspannung.
Er ist sehr einfach zu triggern: über tiefes langes Ausatmen oder Summen, Brummen und Singen. Tiefes bewusstes Atmen ist bereits ein Form der Meditation.
Mehr zum Stressabbau hier.
Souverän leben 7 Dein positives soziales Netz schaffen
Von Jim Rohn stammt der Satz „Du wirst zum Durchschnitt der fünf Menschen, mit denen du am meisten Zeit verbringst“.
Wer sind diese Menschen?
Es sind nicht zwangsläufig die dir Nahestehenden.
Auf Lebenszeit gerechnet verbringst du durchschnittlich 1-2 Jahre mit Freunden. Die Zeit mit der Familie liegt bei 6-8 Jahren. Was Arbeit betrifft sind es lange 9 Jahre deines Lebens.
Wir übernehmen mentale, emotionale und weitere Muster von diesen Menschen.
Alles färbt ab, weil wir neurologisch bedingt nachahmen, was wir erleben. Verantwortlich dafür sind Spiegelneuronen, die aktiv werden, wenn wir eine Handlung ausführen oder beobachten, wie jemand anderes sie ausführt. Sie helfen beim Lernen und beim Entwickeln von Empathie.
Dein Umfeld kann inspirierend oder hemmend sein.
Wähle weise, wem du diesen Einfluss zugestehst.
Danke für deine Zeit und fürs Lesen.
Ausführliches und Aktuelles über mich und meine Arbeit findest du hier.
Bilder: CanvaPro