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Die Kunst einen Ferrari zu pflegen

Ein Ferrari. In edlen, stromliniengeformten Lack gepackte 700 Pferdchen wollen gepflegt werden. Da wird mir niemand widersprechen. Ob es der kraftvolle Sportwagen oder ein anderes edles Gefährt ist. Du pflegst dein Heilig’s Blechle, wie wir es hier im Schwabenland nennen. Vor allem, wenn du viel Zeit damit verbringst oder es dir teuer ist.

Du willst schnell, effizient, komfortabel und vielleicht auch stilvoll ans Ziel kommen. Dafür hast du ein Fahrzeug, das zu dir und deinen Bedürfnissen passt. Es wird ordentlich gepflegt und gewartet. Keine Frage.

Dein Ferrari – das unbekannte Wesen

Doch. Das ist eine Frage. Es ist eine Frage, die beim Coaching mit Führungskräften oft eine Rolle spielt. Über den Ferrari wissen sie alles. Seine Bedürfnisse kennen sie. Als Statussymbol schätzen sie ihn. Der andere Ferrari, ihr Körper, ebenfalls eine Maschine mit enorm viel PS, ist ihnen weitgehend unbekannt.

Sie alle besitzen dieses leistungsfähige Fahrzeug, das nur sie selbst fahren können. Ein Fahrzeug das sie effizient und schnell von A nach B bringt, wenn sie ein Ziel erreichen wollen. Ein Fahrzeug, das von ihrem brillanten Geist gelenkt wird. Ich spreche von ihrem Körper, der Hochleistungsmaschine. Er ist das Fahrzeug, mit dem sie in diesem Leben von Geburt bis Tod unterwegs sind.

Dieses Fahrzeug bekommt nicht immer die Aufmerksamkeit und Pflege, die es braucht. Das ist lange ok, das Fahrzeug ist belastbar und langlebig. Es wird erst dann zum Problem, wenn der Fahrer realisiert, dass man auch diese Maschine nicht endlos auf Hochtouren drehen kann, ohne Leistungseinbußen in Kauf zu nehmen.

Von Menschenführung zu Selbstführung

Dann wird es Zeit für einen Perspektivwechsel oder sogar einen Richtungswechsel. Dann wechselt der Fokus von der Unternehmens- und Menschenführung in die Selbstführung. Nun beschäftigt sich der Topmanager zwangsläufig mit Service und Pflegeintervallen seiner Körpermaschine. Wenn er Glück hat, ist er noch auf der Präventionsebene und nicht schon auf der Reparaturebene. So weit muss es ja nicht kommen.

Wer sich selbst nicht zu führen versteht, kann auch andere nicht führen. Das hat Alfred Herrhausen, einst Manager der Deutschen Bank, gesagt.

Hochleistung ohne das Fahrzeug zu schädigen

Zur Selbstführung gehört auch die Selbstfürsorge. Wer beruflich auf der Überholspur unterwegs ist, muss daran denken, dass keine Maschine permanent auf hoher Drehzahl läuft. Gesundheit und Ausgleich sind wichtig, um auf hohem Niveau leistungsfähig zu bleiben. Und das am besten so zugeschnitten, dass es in einen eng getakteten Tag passt.

Wenn der Motor schon stottert, sollten wir reden.

Fotomotiv: Guusap auf pixabay.com

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